Nachtaktive Waldtiere -
Luchs, Fuchs, Dachs....

 

 

Man kriegt sie nur selten zu sehen - die dämmerungs- und nachtaktiven Tiere unseres Waldes. Selbst in den großen Tiergärten sind sie nur gelegentlich zu beobachten und dort in ihrem Verhalten sehr reduziert.
"Man kann nur lieben und schätzen, was man kennt" - deshalb macht focus-multimedia diese Tiere den Schülern bekannt. In kleinen Porträts von bis zu fünf Minuten werden die wichtigsten Vertreter und ihre Verhaltensweisen vorgestellt: Dachs, Fuchs, Luchs, Marder, Wildkatze und Wolf.
Bei allen Tieren wird auf den Körperbau und auf die besondere Entwicklung der Sinne eingegangen, die diesen Tieren das Überleben bei Nacht möglich machen: Gehör-, Geruchs- und Gesichtssinn sind optimal auf die nächtlichen Bedingungen abgestimmt.

Länge: sechs Module, 30 min. Gesamtlänge
Zielgruppe: 3. - 6. Klasse
Fächer: Heimatkunde, Sachunterricht, Biologie

Der Dachs wird u. A. bei der Winterruhe in seinem Bau gezeigt. In weiteren Rollen: Ungestüme Jungdachse, die ein Hummelnest aufstöbern, Schnecken und einen Fisch verzehren sowie ein Schlammbad als Hygienemaßnahme nehmen.

 


 

Der Dachs ist ein Raubtier aus der Familie der Marder. Im Volksmund und in der Fabel wird er auch als „Grimbart“ bezeichnet.




 


Dachse sehen aus, als würden sie eine Maske tragen: Auf dem weißen Kopf verläuft links und rechts ein schwarzer Streifen, der oberhalb der Nase beginnt und über die Augen bis zu den Ohren reicht. Ein Dachs kann bis zu 17 Kilo auf die Waage bringen. Sein Körper ist dem Leben unter der Erde angepasst:



 

eher flach, sich nach hinten verbreiternd, mit kurzen Beinen. Wegen seines breiten Hinterteils ist sein Gang ein bisschen watschelnd. Mit Hilfe der scharfen Krallen an seinen breiten Pfoten gräbt er weitläufige Bauten. Oft ist zu beobachten, dass er einige Gänge davon an Füchse "vermietet".




 

Der Fuchs hat immer die Fantasie der Menschen angeregt: Sein reaktionsschnelles Verhalten, seine Schlauheit und List haben ihm als Reineke Fuchs schon vor langer Zeit den Weg in die Fabel geebnet.



Während die Jungfüchse vor der Höhle auf Futter warten...

 

... ist die Fähe auf der Jagd nach Mäusen, Kaninchen und anderer Beute.

 

An Haustiere wie Hühner und Enten wagt sie sich eigentlich nur, wenn sie Junge füttern muss. Dann aber ist der Bedarf an Nahrung so groß, dass sie sich auch schon mal in die Nähe von Höfen wagt. In einen Stall gelangt aber selbst die schlaueste Füchsin nur, wenn der Bauer vergessen hat, selbigen abzuschließen.

 

Jungfuchs mit Hühnerknochen und Buschwindröschen im Vordergrund.

 


 

Der Luchs ist, nach Bär und Wolf, das größte in Europa heimische Raubtier.


Wir beobachten die größte Katze unseres Waldes bei ihrem Gang durch den Wald und beim Trinken.

 

Die charakteristischen Haarpinsel an den Ohren helfen dem Luchs beim Orten von Geräuschen. Er kann das Rascheln einer Maus noch aus 50 Metern Entfernung wahrnehmen und ein vorbeiziehendes Reh noch 500 Meter entfernt hören.

 

Wie Braunbär und Wolf wurde auch der Luchs vom Menschen lange gezielt verfolgt und in Westeuropa fast ausgerottet.

 

Ab etwa der Mitte des letzten Jahrhunderts wanderten einige Tiere aus angrenzenden Siedlungsgebieten wieder ein. Dank gezielter Ansiedelungsprojekte leben Luchse heute auch wieder in einigen deutschen Mittelgebirgen.

 


 

So possierlich ein Marder aussieht - er gehört zur Familie der hundeartigen Raubtiere.



Ein Marder bei einem nächtlichen Ausflug, an einem beliebten Ziel: Seine Neugierde und sein Spieltrieb machen Autos zu einem von ihm sehr geschätzten Aufenthaltsort.
Die durchbissenen Schläuche sind übrigens Ausdruck seiner "Wut", wenn er den Geruch eines anderen Marders in seinem Revier wahrnimmt.

 

Menschliche Behausungen haben nicht nur wegen des "Spielplatzes" Auto eine große Anziehungskraft auf Marder, auch die Futternäpfe der Haustiere werden regelmäßig angesteuert und auf Reste untersucht.

 


  Zwar sieht Felis silvestris silvestris, die Europäische Wildkatze, unseren getigerten Hauskatzen sehr ähnlich, letztere stammt aber mit hoher Wahrscheinlichkeit von der Afrikanischen Wildkatze, auch Falbkatze genannt, ab.



Am besten kann man den Unterschied zwischen Haus- und Wildkatze am Schwanz ausmachen: Der ist bei der Wildkatze ziemlich dick und buschig und endet breit, mit schwarzen Kringeln.

 

Wildkatzen brauchen große, zusammenhängende Waldgebiete, die in einem möglichst naturnahen Zustand sind, und die gibt es in Deutschland nur noch selten.

 

Nur im naturnahen Wald findet die Wildkatze alte Baumhöhlen, Fuchs- oder Dachsbauten, die sie für die Aufzucht ihrer Jungen benötigt.

 


 

Die Tiere brauchen auch deshalb so viel Platz, damit es zu einem für das Überleben der Art wichtigen genetischen Austausch kommen kann.




 

Der BUND hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, Wildkatzen-Biotope durch Korridore zu verbinden, damit die Tiere die wichtigen "Wanderwege" und sichere "Schleichpfade" finden können.


Wohl über kaum eine zweite Tierart hat der Mensch so viele Mythen, Märchen, Fabeln und Geschichten geschaffen wie über den Wolf.

 


 

Und obwohl der Wolf der unmittelbare Vorfahr "des besten Freunds des Menschen" ist, haben die Menschen es ihm zu keinen Zeiten gedankt. Im Gegenteil, fast hätten sie seine Art ausgerottet.



 

Wölfe sind Rudeltiere. Sie leben in großen Familien zusammen und sie jagen gemeinsam, um stark genug zu sein, auch große Beutetiere erlegen zu können.


Um im Rudel leben zu können, ist Kommunikation sehr wichtig: Wie Hunde können Wölfe knurren, jaulen und bellen, wenn auch ihr Heulen der bekannteste Laut ist. Eine andere Art der Mitteilung ist bei den Wölfen auch sehr gut entwickelt, nämlich die Körpersprache, wozu eine ausgeprägte Mimik gehört.